Wir sitzen irgendwie auf dem Trockenen. Die Möglichkeiten des Lebens ziehen sich zurück, es herrscht Ebbe. Analog passt dazu, dass auch das physische Wasser in den Zentren der Hochzivilisation immer knapper wird.
„Du sollst dir kein Bildnis machen“ heißt es am Anfang der zehn Gebote. Was heißt das eigentlich genau, sich kein Bildnis machen?
In den semitischen Sprachen bedeutet der Begriff Bild auch Vorstellung. Sobald ich mir also ein Bild von einer Person oder einer Sache mache, habe ich auch gleich eine Vorstellung von ihr oder von ihm.
Ich habe den Eindruck, dass wir uns alle in den vergangenen Jahrzehnten zu viel mit Bildern beschäftigt haben. Wir sind gerade jetzt durch die digitalen Geräte von Bildern nur so umflutet. Das führt dann dazu, dass ich von vielen Dingen auch eine Vorstellung habe, nur eine Vorstellung. Denn die Bilder, die wir uns ansehen, widerspiegeln nur eine fiktive Realität, keine Wirklichkeit.
Denn hier liegt der Hase im Pfeffer begraben. Astrologisch passen die Welt der Vorstellung und die Welt der Wirklichkeit nicht zusammen. Der dritte und der vierte Quadrant eines Geburtsbildes schließen sich aus.
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Vielleicht liegt es ja daran, dass wir der Wirklichkeit dessen, was wirklich wichtig ist, manchmal wie blind gegenüber stehen. Und: kann es etwas Dramatischeres geben, als wenn man die Wirklichkeit nicht mehr erkennt?
Was passiert, wenn man auf dem Trockenen sitzt?
Wir erleben derzeit, dass sich unsere Lebensmöglichkeiten, unsere Freiheiten, immer weiter verengen bzw. das Erlebbare immer weiter zurückzieht. Es herrscht Ebbe im Leben vieler Millionen Menschen. Mit dem Uranus im Zeichen Stier stehen die Zeichen aktuell und für die nächsten fünf Jahre auf „Auflösung der materiellen Substanz“.
Das rein Materielle, auf dem unser Wertesystem seit vielen bequem gelebten Jahrzehnten satt und selbstzufrieden fußt, wird jetzt mit der Vergeistigung und Spiritualität des Wassermannzeitalters konfrontiert. Wassermann kennt in dieser Beziehung keine Kompromisse und kein Verhandeln. Es kommt jetzt schon zu großen Spannungen.
Das Wasser wird sich vielleicht so weit zurückziehen, bis es selbst am Horizont nicht mehr sichtbar ist. Gegenstände tauchen auf, die vorher unserer Wahrnehmung verborgen geblieben sind. Eine gute Gelegenheit, Dingen „auf den Grund“ zu gehen.
Aber was sollen wir denn tun, wenn wir buchstäblich auf dem Trockenen sitzen? Dann hoffen wir, dass ein Mundschenk aus der Welt des vierten Quadranten, der jenseitigen Welt der Ur-Inhalte, neues Lebenswasser mit frischen und authentischen Lebensinhalten in uns einströmen lässt und wir trinken können, bis die menschliche Seele ihrer Würde entsprechend erquickt ist.